Der Winter kommt – zieht eure Hunde an!

Jetzt beginnt sie wieder die kalte Jahreszeit. Am Morgen zeigt das Thermometer zum Teil bereits wieder Temperaturen um den Gefrierpunkt. Wir kramen unsere Mützen, Handschuhe und Winterstiefel hervor und packen uns wohlig warm ein – man will ja nicht frieren oder sich einen Schnupfen holen. Täglich sehe ich auf dem Weg zur Arbeit warm eingepackte Menschen, die Jacke bis zum Kinn hochgezogen und daneben her zottelnd der Hund im T-Shirt. Kurzhaarhunde ohne Unterwolle – mich «schaudertst» jedes Mal.

Hunde brauchen keine Pullover, es sind Tiere, die von Natur aus draussen leben. In der Natur gibt’s auch keine Kleider. Diese Argumente hört man oft, wenn man Menschen darauf anspricht, dass ihr Hund eventuell froh um einen Mantel wäre – weil er friert oder sich der kalte Regen nicht gut anfühlt auf der Haut.

Und ich sage doch – zieht eure Hunde warm an! je nach dem braucht euer Hund eine warme Decke, einen Pullover oder einen Wintermantel und ja bei Regen je nach dem auch einen Regenmantel.
Das Argument, dass Hunde ja grundsätzlich draussen zurechtkommen und in der freien Natur auch keinen Kleiderschrank besitzen stimmt. Aber dieses Argument ist zu einfach und zu kurz gedacht. Wenn man dieses Argument anführen möchte, dann bitte schön. Überlegt euch was für einen Hund ihr habt, woher stammt dieser aus welchen klimatischen Bedienungen kommt diese Rasse ursprünglich, dann packt eure Koffer und wandert dahin aus. Den an diese ursprünglichen klimatischen Bedingungen ist euer Hund angepasst. Auch zum Beispiel ein hier lebender und aufgewachsener, ursprünglich aus Südspanien stammender Mensch wird sich hier im Winter eine Daunenjacke anziehen und wahrscheinlich immer noch eher ein «Gfrörli» sein, als jemand der ursprünglich aus dem hohen Norden stammt und selbst im Spätherbst noch in kurzen Hosen und Pullover herumläuft. Das ist in unserer Genetik verankert. Und bei den Hunden ist es nicht anders.

Wir tragen die Verantwortung für unsere Hunde und sind dafür verantwortlich im Minimum ihre Grundbedürfnisse zu stillen. Wir wünschen uns von unseren Hunden Liebe und Zuneigung, dass unser Hund uns vertraut. Liebe, Zugehörigkeit und soziale Bedürfnisse kommen aber erst an dritter Stelle, gemäss der Bedürfnispyramide von Maslow. Ohne, dass meine Grundbedürfnisse, physiologische Bedürfnise, wie Essen, Trinken, Schlafen und körperliche Unversehrtheit (Wärme) gestillt sind und in zweiter Stufe mein Sicherheitsbedürfnis nicht erfüllt ist, habe ich meinen Kopf nicht frei für die schönen Dinge im Leben. Unter anderem kann ich mich dann auch nicht auf ein Spiel draussen oder auf die «Arbeit» konzentrieren. Eventuell pöble ich draussen dann auch mehr oder ziehe mich zurück. Wenn wir uns in unserer Haut nicht wohlfühlen, dann werden die einen von uns auch mürrisch und andere werden ganz still und ziehen sich in sich zurück.

Ich appelliere also an euch alle, setzt euch mit euren Hunden auseinander, beobachtet sie und macht euch Gedanken, was genau euer Hund für seine körperliches Wohlbefinden braucht. Euer Hund wird es euch danken und sich von euch noch mehr verstanden fühlen. Sich vom Gegenüber verstanden fühlen ist ein wesentlicher Teil einer gesunden Beziehung.

Also zieht eure Hunde an!